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Wie sich das Arbeitsleben durch Corona verändert – Homeoffice und Co.

Mehr Homeoffice ist nicht alles. Aber vieles hat sich in diesem Jahr verändert. Viele Herausforderungen wurden schon gemeistert aber wie sehr sich manche Dinge verändert haben, das werden wir wohl erst in ein paar Monaten genau sehen. Die Corona-Pandemie hat nicht nur das soziale Leben und die Wirtschaft auf den Kopf gestellt, sondern vor allem auch die Arbeitswelt, wie wir sie kannten, grundlegend verändert.

„Digitalisierung“ ist endlich nicht mehr nur ein Schlagwort. Viele Firme mussten komplett umdenken. Das Virus hat aber nicht nur bei den Arbeitgebern für einen anderen Blick auf Strukturen und Prozesse gesorgt. Auch viele Arbeitnehmer bewerten ihren aktuellen Job und ihre beruflichen Anforderungen derzeit neu. Wir zeigen, womit zukünftig zu rechnen ist.

Flexibilisierung der Arbeitswelt – Wird Homeoffice zum neuen Standard?

Die Corona-Pandemie hat wie kaum ein anderes Geschehen in der Welt für weitreichende Veränderungen in der Arbeitswelt gesorgt. Aber was bleibt davon, wenn die Pandemie vielleicht und hoffentlich überstanden ist? Es zeichnet sich jetzt schon ab, dass vieles von dem, was wir jetzt erleben nicht einfach so schnell wieder verschwinden wird. Das betrifft nicht nur Maskenpflicht oder Hygiene-Regeln.

Ein Trend in der Arbeitswelt zeichnet sich seit Monaten schon deutlich ab: Home-Office wird stetig wichtiger werden. Es kommt zu einer zunehmenden Flexibilisierung der Arbeitswelt. Der Anteil von Vertrauensarbeitszeit wächst rasant, so das Ergebnisse einer aktullen MC Kinsey Erhebung. Unternehmen, die in der Vergangenheit noch vermieden haben, Mitarbeitern die Arbeit von zu Hause zu ermöglichen, dürften allmählich die Argumente ausgehen. Die letzten Monate im Lockdown haben schließlich gezeigt, dass es sowohl technisch als auch organisatorisch möglich ist – selbst für Führungskräfte. Und vor allem: Die Effektivität scheint +überhaupt nicht darunter zu leiden.

Homeoffice steigert Produktivität und senkt Fehlzeiten

Im Gegenteil, eine zweijährige Studie der Universität Stanford legt nahe, dass die Produktivität im Homeoffice mitunter sogar steigt. Die Studie zeigt, dass Personen, die im Homeoffice waren, ihre volle Zeit abarbeiten oder sogar mehr Zeit investierten. Während in der anderen Testgruppe Kollegen eher mal zu spät kamen, früher gingen oder vom Alltagsleben im Büro abgelenkt waren, fanden die Teilnehmer der anderen Gruppe es einfacher, sich zu Hause zu konzentrieren und genossen das geringe Potential der Ablenkung. Es stellte sich heraus, dass die Angestellten im Homeoffice kürzere Pausen einlegten, nicht häufig wegen Krankheit ausfallen und sich weniger freinehmen. Dazu kommt, dass Emissionen reduziert wurden, da die Anfahrt zur Arbeit entfällt.

Teilnehmer klagen über Isolation im Homeoffice

Dennoch ist nicht alles Gold was glänzt: Über die Hälfte der Studienteilnehmer schränkten ihre Euphorie doch ein wenig ein. Sie beklagten die Isolation im Homeoffice und bevorzugten einen Platz im Büro. Dieses Ergebnis führte zu dem Ratschlag, Homeoffice zwar an bestimmten Tagen in der Woche zu ermöglichen, es aber nicht zur Verpflichtung zu machen.

Flexibilität besteht eben auch darin Möglichkeiten zu schaffen und keine festen Strukturen vorzugeben. Flexibel zu sein bedeutet offen zu sein für alternative Arbeitsmodi – erfordert aber eben auch entsprechendes Vertrauen in die Arbeitnehmer.

Schwerpunkt Gesundheit: Work-Life-Balance wird neu bewertet

Gesundheits-Themen rücken zunehmend in den Fokus der Arbeitsorganisation. Seit Anbeginn der Corona-Pandemie ist das Thema Work-Life-Balance stärker denn je reflektiert worden. Die Ansprüche steigen und Home-Office kann hier zwar für einen Ausgleich sorgen, ist aber bei weitem nicht der einzige und ausschlaggebende Faktor. 73 Prozent erwarten entsprechende Angebote vom Arbeitgeber, wie eine repräsentative Studie von Bitkom Research zum Thema New Work.

New Work: Sabbatical, Homeoffice, Betriebs-Kita auf Wunschliste

60 Prozent fordern berufliche Auszeiten wie Sabbaticals, 54 Prozent würden gerne flexibel arbeiten und erwarten Vertrauensarbeitszeit. Es folgen die Wünsche nach Arbeitszeitkonten (53 Prozent), Gleitzeit (51 Prozent) und Homeoffice (49 Prozent). Ebenfalls knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) fänden eine Kita oder andere Art der Kinderbetreuung sinnvoll. Ein solches Angebot würde es ermöglichen, Beruf und Familie besser unter einen Hut zu bekommen.

Für 38 Prozent sind Mitarbeiter-Events wie Sommerfest und Weihnachtsfeier wichtig, fast jeder Vierte (24 Prozent) wünscht sich Maßnahmen zur Gesundheitsförderung wie Fitnessstudio oder Massagedienstleistungen, etwas mehr als jeder Fünfte (21 Prozent) Spiel- und Unterhaltungsangebote wie Tischkicker oder Spielekonsole. Flexibles Arbeiten setzt ein hohes Maß an Selbstorganisation und Selbstdisziplin voraus, aus diesem Grund seien Arbeitgeber gefordert ihre Mitarbeiter dabei zu begleiten und Unterstützung anzubieten.

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