Kommunikation, die ankommt

Das Vier-Ohren-Modell von Friedemann Schulz von Thun zeigt, wie komplex Kommunikation wirklich ist. Jede Nachricht enthält vier Botschaften: einen Sachinhalt, eine Selbstoffenbarung, einen Beziehungshinweis und einen Appell. Was gesagt wird, kann auf ganz unterschiedliche Weise verstanden werden, je nachdem, mit welchem „Ohr“ das Gegenüber zuhört.
Im Gespräch mit Bewerbenden ist es entscheidend, mehr zu hören als nur den reinen Fakt. Sagt jemand: „Ich hatte bisher nur befristete Verträge“, kann das vieles bedeuten, etwa Unsicherheit, der Wunsch nach Stabilität oder das Gefühl, noch nicht richtig angekommen zu sein.
Das Vier-Ohren-Modell hilft uns, diese Zwischentöne wahrzunehmen und darauf einzugehen. So gelingt es, Bewerbende besser abzuholen, echte Wertschätzung zu zeigen und eine Gesprächsatmosphäre zu schaffen, in der Vertrauen wachsen kann – die Basis für ehrliche Gespräche, realistische Perspektiven und eine Zusammenarbeit, die beiden Seiten gerecht wird.
Gleichzeitig müssen auch unsere eigenen Aussagen klar und wertschätzend formuliert sein. Missverständnisse entstehen schnell z. B. wenn ein Hinweis zur Pünktlichkeit als Vorwurf verstanden wird. Wer bewusst kommuniziert, fördert Vertrauen, minimiert Konflikte und schafft eine stabile Grundlage für langfristige Zusammenarbeit.
Für uns ist das Vier-Ohren-Modell daher kein theoretisches Konzept, sondern ein praktisches Werkzeug für erfolgreiche Kommunikation im Büro, am Telefon und vor allem im direkten Kontakt mit Menschen.